Institution |
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie |
Author's details |
DGHO - Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., OeGHO - Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie, SSMO/SSOM/SGMO - Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie, SGH-SSH - Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie/Société Suisse d'Hématologie, AGO - Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie ; Autoren: Marie von Lilienfeld-Toal, Nicola Giesen, Hildegard Greinix, Alexander Hein, Hans H. Hirsch, Florian Langer, Il-Kang Na, Michael Sandherr, Urs Schanz, Jörg Janne Vehreschild, Bernhard Wörmann |
Series title |
Onkopedia Leitlinien |
Abstract |
Das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und einer Erkrankung an COVID-19 ist eine weltweite Gefahr. Die Infektion verläuft in Wellen mit unterschiedlicher Ausprägung in den verschiedenen Regionen und Staaten. Sich derzeit rasch verbreitende SARSCoV-2-Varianten haben eine höhere Übertragbarkeit. Patient*innen mit aktiven, malignen hämatologischen Erkrankungen oder fortgeschrittenen soliden Tumoren sowie immunsupprimierte Patient*innen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 und eine erhöhte Mortalität. Die Empfehlungen sind: Besondere Achtsamkeit im Umfeld, Selbstisolation und Beachtung aller empfohlenen Hygienemaßnahmen der Gesundheitsbehörden. Schutzimpfung einschl. der Auffrischimpfung (Booster); bei Patient*innen unter immunsuppressiver Therapie kann die Wirksamkeit der derzeit zugelassenen Impfstoffe reduziert sein und/oder die existierende Impfantwort schneller nachlassen. Das Risiko einer reduzierten Immunantwort aufgrund einer Immundefizienz ist keine Kontraindikation gegen eine Schutzimpfung, sondern die Indikation zur intensivierten Impfung ggf. einschl. laborchemischer Überwachung von Immunparametern. Von besonderer Bedeutung ist zudem ein vollständig geimpftes Umfeld einschl. Auffrischimpfung (Booster). Bei Patient*innen mit fehlender Impfantwort auf die Schutzimpfung besteht die prinzipielle Möglichkeit der Präexpositionsprophylaxe mit monoklonalen Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern. Allerdings sind die bisher zugelassenen und aktuell verfügbaren Antikörper nicht oder nur gering wirksam gegen die Omikron-Variante, so dass diese Option bei vorliegender Omikron-Dominanz momentan nur sehr eingeschränkt einsetzbar ist. Die Verfügbarkeit wirksamer Antikörper, auch mit längerer Halbwertszeit, ist jedoch in Deutschland und in der EU in Vorbereitung. Bei infektiöser Exposition im Umfeld ohne nachgewiesene Infektion besteht bei vulnerablen Personen die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe mit monoklonalen Antikörpern, allerdings sind auch in dieser Situation die derzeit verfügbaren Antikörper nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante wirksam. In der Frühphase einer nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion und leichtem Verlauf bestehen bei Patient*innen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 mehrere, gezielte Therapieoptionen: Monoklonale Antikörper, sobald wirksame Antikörper gegen die Omikron-Variante zur Verfügung stehen; Virostatika: Nirmatrelvir/Ritonavir p.o., Remdesivir i.v. oder (bei Nichtverfügbarkeit oder Kontraindikationen) Molnupiravir p.o. Die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus darf nicht die Bekämpfung einer bereits existierenden, lebensgefährlichen Erkrankung wie Krebs beeinträchtigen. Bei Patient*innen mit fieberhaften Infekten soll frühzeitig eine gezielte Diagnostik einschl. PCR-Testung auf SARS-CoV-2, bei Symptomen einer Infektion der unteren Luftwege die bildgebende Diagnostik mittels CT Thorax eingeleitet und bei Verdacht auf COVID-19 die Isolation durchgeführt werden. Alle COVID-19-Erkrankungen sollen in krankheitsspezifischen oder COVID-19-Registern, z. B. https://leoss.net, gemeldet werden, bzw. als SAE-Meldungen im Rahmen von Studien erfolgen. Für Empfehlungen außerhalb der Hämatologie und Onkologie verweisen wir auf die von der AWMF publizierten Leitlinien [14] und internationale Guidelines [222] |
Keywords |
COVID-19 |
Subject |
Coronavirus-Krankheit-2019 ; Corona virus disease 2019 ; Coronavirus disease 2019 ; 2019-nCoV acute respiratory disease ; Wuhan pneumonia ; COVID-19-Infektion ; Coronavirus-SARS-CoV-2-Infektion ; SARS-CoV-2-Infektion |
Subject code |
610 |
Language |
German |
Size |
1 Online-Ressource (55 Seiten), Diagramme |
Edition |
Stand: Februar 2022 |
Publisher |
DGHO - Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V |
Publishing place |
Berlin |
Publishing country |
Germany |
Document type |
Book ; Online |
Note |
Open Access |
HBZ-ID |
HT021567451 |
Database |
ZB MED Catalogue: Medicine, Health, Nutrition, Environment, Agriculture |